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Leseprobe 2 DOI: 10.14623/wua.2020.2.75-80
Martin Dürnberger
Eine smarte Sommerfrische als Hotspot reflexiver Katholizität
Die Salzburger Hochschulwochen im Wandel der Zeit
Heatmaps visualisieren, wo es noch heiß hergeht oder schon alles erkaltet ist. Sie helfen zu erkennen, wo sich noch Glut finden lässt und wo bereits kalte Asche liegt. Derlei zu wissen, ist bekanntlich auch da von Interesse, wo es nicht um physisch messbare, sondern um kulturell beobachtbare Phänomene geht: Auch kirchlich und theologisch gilt es ja zu verstehen, wo die eigene Botschaft produktive Reibungswärme erzeugt (oder nur noch kalt lässt), wo es in der eigenen Gemeinschaft brennt (oder die Brandgefahr gebannt ist) oder womit man Aufmerksamkeit entfacht.

Genau das hat sich das vorliegende Heft zur Aufgabe gemacht, wenn es den Blick auf Österreich und seinen Katholizismus richtet und nach Reibungspunkten und -flächen fragt. Der folgende Beitrag will diese Frage in ganz spezifischer Weise aufgreifen, indem er einen kleinen Ausschnitt fokussiert und gleichsam für eine Heatmap des österreichischen Katholizismus präpariert: Er beschäftigt sich mit den Salzburger Hochschulwochen, die heute nicht nur eine smarte Sommerfrische während der Salzburger Festspiele sind, sondern ein traditionsreicher Ort dessen, was man reflexive, i.e. fragende, diskursive Katholizität nennen mag. Das legt bereits ein kurzer Blick bloß auf einige Namen nahe: Karl Rahner trägt hier 1937 erstmals seinen „Hörer des Wortes“ vor, Hans Urs von Balthasar, Joseph Ratzinger, Yves Congar, Ruth Klüger, Gesine Schwan, Johann Baptist Metz u.v.a.m. referieren (teils mehrfach) im Salzburger Sommer – und viele weitere wären zu nennen. Wer also wie dieses Heft einen interessierten Blick nach Österreich wirft, findet in den Salzburger Hochschulwochen einen exemplarischen Bezugspunkt für eine kirchlich-theologische Heatmap – und kann von hier aus fragen, vor welchen Herausforderungen reflexive Katholizität heute allgemein steht. Genau darum wird es im folgenden Beitrag gehen: a) um einen geschichtlichen Blick auf eine akademische Institution innerhalb der katholischen deutschsprachigen Welt, der b) zur zeitdiagnostischen Frage führt, in welchen Transformationen die Hochschulwochen – und mithin: reflexive Katholizität – gegenwärtig stehen. Als Leiter der Hochschulwochen verfüge ich dabei über keinen Blick von außen, sondern stelle meine Überlegungen aus dem Inneren der Institution an, d. h. gewissermaßen selbst von der leitenden Idee entzündet. Der Beitrag ist also im Modus reflektierter Befangenheit geschrieben.

Universitas catholica in nuce: Eine historische Vergewisserung

Die Salzburger Hochschulwochen sind eine internationale und interdisziplinäre Sommeruniversität, deren Geschichte 1931 beginnt. Das größere historische Narrativ setzt allerdings 1810 ein: In diesem Jahr erfolgt die Aufhebung der 1622 von Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron gegründeten Salzburger Benediktineruniversität durch die neue bayrische Herrschaft. Zwar bleibt die theologische Hochschulbildung davon weitgehend unberührt, gleichwohl ist der begehrte (Voll-) Universitätsstatus damit verloren. Auf eben diesen richten sich in der Folgezeit Bemühungen nicht nur in Salzburg: Die Würzburger Bischofskonferenz 1848 fasst Salzburg als besonders geeigneten Ort für die Errichtung einer katholischen Universität ins Auge und daran anknüpfend wird 1884 der Salzburger Universitätsverein gegründet, dessen Ziel die „Gründung und Erhaltung einer freien katholischen Universität“ (so der genaue Titel des Vereins) ist. Seine Aktivitäten beinhalten etwa die Organisation von Hochschulkursen, die u. a. deshalb von Interesse sind, weil an ihnen unmittelbar das spannungsreiche Gefüge der Zeit sichtbar wird: In Opposition dazu organisieren nationalliberale Kräften ähnliche Kurse, um das Projekt einer katholischen Universität zu unterminieren. Noch 1923, als der österreichische Kanzler Ignaz Seipel die Errichtung einer neuen Alma Mater Salisburgensis öffentlich unterstützt, folgt der Protest des großdeutschen Lagers auf dem Fuß: Salzburg dürfe kein deutsches Rom werden! [...]


Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.

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