zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 1/2007 » Leseprobe 2
Titelcover der archivierte Ausgabe 1/2007 - klicken Sie für eine größere Ansicht
Den Aufbau eines jeden Heftes
finden Sie hier.
Wir über uns
Unsere Schwerpunkte und Akzente finden Sie hier.
Die Schriftleitung
stellt sich hier vor.
Die Jahresverzeichnisse ab 2010 finden Sie hier.
Ausgaben der letzten Jahre
Die kompletten Ausgaben
im PDF PDF-Format
finden Sie hier.
<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Leseprobe 2
Friedhelm Hengsbach
Behauptet sich die Demokratie gegen den globalen Kapitalismus?
Der Zusammenbruch der Kommandowirtschaften und der um eine einzige Partei zentrierten Staaten des real existierenden Sozialismus war von einem politischen Traum ausgelöst worden, der die Akteure der friedlichen Revolution geleitet hatte, dass nämlich persönliche Freiheit und wirtschaftlicher Wohlstand, Demokratie und Kapitalismus miteinander versöhnt werden könnten. Danach sahen einige Autoren das Ende der Geschichte heraufziehen, andere erwarteten eine neue endgültige Friedensordnung. In der Folgezeit wurden diktatorische Systeme gestürzt sowie formale Demokratien und marktwirtschaftliche Systeme etabliert. Aber inzwischen ist ein erheblicher Teil der demokratischen und marktwirtschaftlichen Euphorie verdampft. „Gutes Regieren“ misslingt in vielen Ländern, die sich entwickeln. Transnationale Konzerne sowie die Akteure auf den internationalen Finanzmärkten kontrollieren offenbar nicht nur die Märkte, sondern auch demokratisch gewählte Regierungen. Papst Johannes Paul II. hatte in dem 1991 veröffentlichten sozialen Rundschreiben „Centesimus annus“ gefragt, ob nach dem Scheitern des Kommunismus der Kapitalismus das siegreiche Gesellschaftssystem und das einzige Modell wirtschaftlicher Organisation sei, das die Anstrengungen der Transformationsländer verdient und den Entwicklungsländern empfohlen werden soll. Damals warnte er die westlichen Länder davor, in jenem Scheitern den einseitigen Sieg ihres Wirtschaftssystems zu sehen und sich nicht darum zu kümmern, an diesem System die gebotenen Korrekturen vorzunehmen. Zwar konnten bis heute schwerwiegende Veränderungen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Machtverhältnisse beobachtet werden. Aber sind diese als Rückzug der Demokratie vor einem globalen Kapitalismus zu deuten?

Die Demokratie droht zerredet zu werden

Im ersten Abschnitt will ich zeigen, wie die Demokratie selbst von ihren Anwälten zerredet zu werden droht. Politische Intellektuelle halten den Rückzug der Demokratie vor einem um sich greifenden Kapitalismus für unabwendbar. Mit der Formel der „Postdemokratie“ lösen sie eine apokalyptische Alarmstimmung aus. Sie verweisen auf die globalen Finanzmärkte, die Wahlabstinenz der Bevölkerung, supra- und internationalen Institutionen, korporative Verhandlungssysteme und den Rationalitätsdruck, dem politische Entscheidungen ausgesetzt sind.

Globale Finanzmärkte

Rolf-E. Breuer, der frühere Vorstandssprecher der Deutschen Bank, hat vor einigen Jahren in einem programmatischen Beitrag der Wochenzeitung „Die Zeit“ behauptet, dass die Finanzmärkte quasi als „fünfte Gewalt“ in der Demokratie eine wichtige politische Wächterrolle übernommen hätten. [...]


Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite
Unsere Abos
Sie haben die Wahl ...
weitere Infos zu unseren Abonnements
Die Presse über uns
Meinungen
Anzeigen
Mit Anzeigen und Inseraten erreichen Sie Ihre Zielgruppe. Anzeige aufgeben

Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


Wort und Antwort
Telefon: +49 (0)711 / 44 06-140 · Fax: +49 (0)711 / 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum