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Leseprobe 1
Johannes Schnocks
Die Schöpfung und das Chaos
Ein Blick auf biblische und altorientalische Weltentstehungsmythen
Wie kann man heute die ersten Kapitel der Bibel verstehen, die die Entstehung der Welt schildern? Steht dieser „Schöpfungsbericht“in Konkurrenz zu naturwissenschaftlichen Erklärungen über den Anfang unseres Universums und der Erde, auf der wir leben? Kann er die Grundlage sein für den christlichen Glaubenssatz über eine Schöpfung der Welt aus dem Nichts? Der folgende Beitrag möchte Texte aus dem Alten Testament und aus seiner altorientalischen Umwelt, die ebenfalls von der Entstehung der Welt reden, ins Gespräch bringen, um schließlich die Rede von der Schöpfung im Buch Genesis besser zu verstehen. So werden die mythischen Vorstellungen sichtbar, die im Hintergrund der Erzählung in der Genesis stehen, Vorstellungen, die diese aufnimmt oder auch umdeutet.

Im Anfang ... waren ganz andere Götter

Ein bedeutender Text für das Verständnis des wohl im babylonischen Exil entstandenen Schöpfungsberichts in Gen 1,1–2,4b ist die große Erzählung vom Aufstieg des babylonischen Haupt- und Stadtgottes Marduk, das nach seinen akkadischen Anfangsworten benannte Enuma Elisch. Es berichtet zunächst von der Entstehung der ersten Göttergeneration aus der Vereinigung des Süßwasserozeans Apsu und des (Ur-)Meeres Tiamat. In der Folge kommt es zum Kampf zwischen diesen beiden Urgöttern und ihren göttlichen Nachfahren. Dabei wird zunächst Apsu von Ea getötet. Ea wird der Vater Marduks. Tiamat bringt nun die verschiedensten Ungeheuer für ihren Feldzug hervor und erweist sich für die jüngeren Götter als unüberwindbar. Schließlich bietet sich Marduk an, gegen Tiamat zu kämpfen, wenn man ihn zuvor als Götterkönig ausrufe. Nachdem seine Bedingung erfüllt wurde, schlägt Marduk Tiamat und baut dann aus ihrem halbierten Kadaver den Kosmos. Auf die Erzählung von der Götterentstehung folgt hier also zunächst der Bericht vom Götterkampf und dann die Geschichte von der Weltentstehung. Dieser letzte Teil der Erzählung umfasst auch die Erschaffung des Menschen und gipfelt im Bau Babylons mitsamt seines großen Hauptheiligtums, das schließlich feierlich bezogen und kultisch eingeweiht wird. Von diesem Ziel her wird deutlich, was der Text sein möchte: Er erklärt den Tempel von Babylon als den Mittelpunkt der geordneten Welt. Der hier verehrte Stadtgott Marduk ist durch seine mythische Verankerung in einem Götterkampf- und Weltentstehungsgeschehen auch König aller Götter, Beseitiger aller lebensfeindlichen Mächte und Schöpfer des Kosmos. Er beansprucht damit universelle Anerkennung für sich und sein Heiligtum. Damit verbunden ist die Forderung nach Anerkennung für seine Priesterschaft, seine Stadt und nicht zuletzt für den König, der die göttliche Macht repräsentiert. [...]


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