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Unsere aktuelle Ausgabe 1/2025 zum Thema
»
Das letzte Drittel: der Heilige Geist«
mit folgenden Beiträgen:

Stichwort
Xaver M. Propach
Geist
Kaum ein deutsches Wort ist derart bedeutungsschwer und facettenreich wie das Wort „Geist“. Selbst philosophische Giganten wie Max Scheler (1874–1928) und Immanuel Kant (1724–1804) sagten über ihn: „Was aber ist jener ‚Geist‘, jenes neue und so entscheidende Prinzip? Selten ist mit einem Worte so viel Unfug getrieben worden – einem Worte, bei dem sich nur wenige etwas Bestimmtes denken.“ Bzw. „[I]ch weiß nicht einmal, was das Wort Geist bedeutet. Da ich es indessen oft selbst gebraucht oder andere habe brauchen hören, so muß doch etwas darunter verstanden werden, es mag nun dieses Etwas ein Hirngespinst oder was Wirkliches sein.“ Nach solchen Worten zweier großer Gelehrter ist jeder Mut hinweggerafft, auch nur etwas halbwegs Substanzielles zum Wesen des Geistes beitragen zu können. Und so begnüge ich mich mit einigen wenigen philosophiehistorischen Randbemerkungen.

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Leseprobe 1
Eleonore Reuter
Ruach – Pneuma – G*ttes schöpferische Kraft
In der gelebten Spiritualität der deutschen Katholik*innen spielt der Heilige Geist keine besondere Rolle. Möglicherweise liegt das auch daran, dass in der Alltagssprache „Geist“ am ehesten mit „Gespenst“ assoziiert wird. Da kann es helfen, die biblischen Wurzeln freizulegen, um neue Impulse zu erhalten.

So könnte die Tatsache nachdenklich machen, dass der größere Teil der Heiligen Schrift gar keinen „Heiligen Geist“ kennt. Zwar wird auch im Alten Testament G*ttes Geist an sehr vielen Stellen genannt, aber die Verbindung von „heilig“ und „Geist“ ist erst im Neuen Testament breiter belegt. Das lädt ein, zu reflektieren, wie die Vorstellungen sich ändern, je nachdem, ob von G*ttes Geistkraft oder von dem „Heiligen Geist“ die Rede ist.


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Leseprobe 2
Michael Böhnke
Zur Vernehmbarkeit des Hl. Geistes in einer entzauberten Welt
„Imagine there’s no heaven / It’s easy if you try /
No hell below us / Above us only sky“
(John Lennon)

Auf wunderbar poetische Weise hat John Lennon im März 1971 durch einen Song, der Popgeschichte geschrieben hat, der Entzauberung der Welt Ausdruck verliehen. Lennon hat an die Einbildungskraft appelliert, sich inhaltlich zugleich aber nachmetaphysischer Rationalität verschrieben: „Above us only sky“. Darin steckt eine feine Ironie. Wie kann man in poetischer Form und gleich mit dem ersten Wort an die Einbildungskraft appellieren und zugleich die Perspektive der um Objektivität bemühten nachmetaphysischen Rationalität preisen?


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Leseprobe 3
Dorothea Sattler
Sündigen wider den Heiligen Geist
Ein biblisches Rätselwort mit heutigen Interessen gedeutet
Lesen Sie diesen vollständigen, ungekürzten Beitrag„Ich muss gestehen: Sämtliche Erklärungen, die ich in der Literatur gefunden habe, befriedigen mich nicht.“ Zu dieser Erkenntnis kommt der evangelische Neutestamentler Ulrich Luz in seinem Kommentar zu den Versen 31 und 32 im 12. Kapitel des Matthäus-Evangeliums, die er als Worte Jesu in folgender Weise übersetzt: „Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen erlassen werden, die Lästerung des Geistes wird aber nicht erlassen werden. Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt: es wird ihm erlassen werden; aber wer gegen den heiligen Geist redet, ihm wird es nicht erlassen werden, weder in diesem Äon noch im künftigen.“

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