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Leseprobe 3
Bruno Cadoré OP
Der Dialog
Eine neue Art des Predigens?
Die Frage, die uns zusammenführt: „Der Dialog. Eine neue Art des Predigens?“, stellt sich uns an der Schnittstelle zweier wichtiger Themenfelder für die Sendung des Predigerordens, nämlich der Förderung von Gerechtigkeit und Frieden sowie der Sorge um den Dialog der Religionen. Beide sind prioritär für die Sendung des Ordens, da sie unsere Aufmerksamkeit auf die Herausforderung der Predigt lenken. Einerseits muss sich der Predigerorden in Anknüpfung an die Weltbischofssynode von 1971 stets darauf besinnen, dass das Engagement zur Förderung von Gerechtigkeit und Frieden und der Einsatz für eine bessere Welt der Ankündigung des Reiches Gottes innewohnen. Andererseits erinnern wir uns, wenn wir uns durch die Anfänge des Ordens inspirieren lassen, dass die ersten Brüder, Prediger wie Theologen, ihr Studium und ihre Predigt auf der Suche nach der Wahrheit bewusst in den Kontext des Dialogs mit anderen philosophischen und religiösen Traditionen stellen wollten.

An der Schnittstelle dieser beiden Prioritäten für die Sendung des Ordens stellt sich uns die Frage nach der Predigt und ihrer Verbindung zum Dialog. Der Dialog ist einer der Wege, die es in dieser Zeit zu bevorzugen gilt, in der der Orden mit der Gesamtkirche eingeladen ist, an der Erneuerung der Evangelisierung teilzunehmen. Für den Orden bedeutet dies, sich durch sein Charisma der Evangelisierung zu erneuern. Diese Verbindung zwischen Dialog und Predigt ist, wie wir allzu gut wissen, nicht neu für den Orden. Das Generalkapitel von Bogotá 2007 hat uns an die Gründungserzählung der Begegnung des hl. Dominikus und seiner Gefährten mit den deutschen Pilgern erinnert und uns eingeladen, die Predigt in der Sorge um die Begegnung und den Dialog neu zu entfalten. Das Generalkapitel beharrte in dieser Hinsicht auf der Notwendigkeit „den Dialog zu wählen“, um den „Bruchlinien“, die die gegenwärtige Welt kennzeichnen, gemeinsam mit der „Grenzsituation“ des interreligiösen Dialogs die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Ist also der Dialog ein neuer Weg des Predigens?

Eine Zeit der Erneuerung der Evangelisierung

Die Erneuerung der Evangelisierung steht heute im Zentrum des Lebens der Kirche. Das letzte Generalkapitel von Trogir 2013 hat uns aufgefordert, sie ebenso ins Zentrum der Vorbereitungen für die Feier unseres 800-jährigen Ordensjubiläums zu rücken. Wie könnten wir es in Reaktion darauf versäumen, uns nochmals die Überlegungen von Papst Paul VI. ins Gedächtnis zu rufen, als er während der laufenden Beratungen des Zweiten Vatikanischen Konzils seinen Dialogbegriff erläuterte? In seiner Antrittsenzyklika Ecclesiam suam (1964) heißt es: „Die Kirche macht sich selbst zum Wort, zur Botschaft, zum Dialog“ (ES 60).

Auf diesem Hintergrund lassen sich am Thema des Dialogs einige Herausforderungen verdeutlichen, die sich für die „Predigt“ von heute ergeben. Nach dem Vorbild Jesu, der der erste Prediger war, steht die Predigt im Kontext einer echten Begegnung, die es ermöglicht, die Evangelisierung ins Zentrum eines lebendigen Austauschs mit unseren Gesprächspartnern zu stellen. Daran erinnern auch die Konstitutionen unseres Ordens. Diese Dynamik stellt folglich die Verkündigung des Evangeliums in den Dienst des Aufbaus der Kirche als Sakrament des Heils in dieser Welt.

Papst Paul VI. erinnerte in Ecclesiam suam daran, dass der transzendente Ursprung des Dialogs im Plane Gottes selbst liegt. Die Offenbarung kann so als ein Dialog verstanden werden: „Die Heilsgeschichte erzählt diesen langen und vielgestaltigen Dialog, der von Gott ausgeht und zu einer wunderbar vielgestaltigen Zwiesprache mit dem Menschen wird“ (ES 64). Unter diesem Blickwinkel ist die Kirche aufgerufen, sich als Dialog zu entfalten, indem sie sich selbst in Antwort (und in Verantwortung) auf Dialog hin entwickelt, der vor ihr von Gott mit dem Menschen eröffnet wurde. Es geht uns also darum, Rechenschaft abzulegen über die Verantwortung für die Predigt, die uns gewissermaßen in den Dienst dieses Heilsdialogs stellt. Die Erneuerung der Evangelisierung lädt so den Orden ein, sich selbst gemäß dem ihm eigenen Charisma zu erneuern und sich zum Diener des Dialogs zu machen, den der Gott der Offenbarung mit der Menschheit führen will.

Ein Dialog in den Grenzsituationen


Das Generalkapitel von Bogotá erklärte: „Somit prägen bestimmte Überzeugungen die Predigt des Ordens: Förderung der Freiheit, Wahrheitssuche, Dialogbereitschaft, Vertrauen in den menschlichen Verstand, Achtung vor dem Menschsein jedes Einzelnen, Hoffnung auf Gemeinschaft, Respekt vor der Wahrheitssuche jedes Einzelnen. Wir selbst sind Wahrheitssuchende, voller Unsicherheiten und manchmal ungeschickt, miteinander und mit anderen in Dialog zu treten. Dennoch glauben wir, dass diese Überzeugungen den Prediger dazu beauftragen, durch den Dialog zu einer Welt voller Hoffnung und Mitleid zu ermuntern, die Werte des Evangeliums zu stärken und beizutragen, den Menschen Gottes Gegenwart zu offenbaren.“ [...]


Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.

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