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Leseprobe 3
Ignatius Perkins
Sorge um Person und Nation
Ethische Anmerkungen zum Gesundheitssystem in den USA
Schande über dich, der du ungerechte Gesetze und unerträgliche Vorschriften erlässt, die Bedürftigen um ihr Recht bringst, die Schwächsten meines Volkes ihrer Rechte beraubst.“ (Jes 10,1f.)

Im Rahmen eines Vortrags über das US-amerikanische Gesundheitssystems kam die Vorsitzende der „Catholic Health Association of the United States“, Sr. Carol Keehan (Daughter of Charity), zu dem Ergebnis, „dass es für viele andere Länder nicht nachvollziehbar sei, dass es in den USA etwa 47 Millionen Menschen gibt, die nicht krankenversichert sind, und dass im Blick auf die gegenwärtige Finanzkrise von einem weiteren Anstieg auszugehen ist. Zur gleichen Zeit sind Millionen von Amerikanern lediglich notdürftig versichert oder verfügen über einen Versicherungsschutz, der angesichts steigender finanzieller Eigenbeteiligungen dazu führen wird, dass Bedürftige nur in absoluten Notfällen gesundheitliche Leistungen in Anspruch nehmen können. Es sind gerade die Versicherten und Unterversicherten, deren tägliche Lebenshaltungskosten so angestiegen sind, dass sie nicht nur auf bewährte Vorsorgeuntersuchungen (wie beispielsweise zur Brust- oder Darmkrebsfrüherkennung) verzichten, sondern sogar erste Anzeichen einer Erkrankung ignorieren. Zunehmend beklagen sich mehr und mehr Amerikaner darüber (tatsächlich sind es wohl einige Millionen), dass ein Stellenwechsel resp. eine berufliche Weiterentwicklung nicht möglich sei, da sie selbst oder ihre Familienangehörigen an einem neuen Arbeitsplatz keine Versicherungsschutz erhalten würden. Millionen von nichtversicherten oder unterversicherten Menschen befinden sich in einer hoffnungslosen Notlage, die sprachlos macht; darunter die Schwächsten der Gesellschaft: Kinder, Arbeitslose, Angehörige unterer Einkommensklassen, Alleinerziehende, Alte, Schwache, Einwanderer und Illegale. Wie lange noch wollen wir als Nation diese wachsende Bedrohung für die menschliche Würde und die Einschränkung der menschlichen Entfaltung mit an sehen?“ Diese skizzierten und beunruhigenden Trends werden durch Ergebnisse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch weiter verschärft, die in einer weltweiten Untersuchung über Zugang und Qualität gesundheitlicher Versorgung die USA an 37. Stelle platzierte. Neben der Tatsache, dass sowohl die Gesundheitsdienstleister selbst als auch die gegenwärtige Weltwirtschaftslage in den USA eine extreme Bedrohung für das derzeitige Gesundheitssystem darstellen, müssen im ersten Schritt doch zunächst einige wichtige moralische Aspekte bedacht werden, wenn eine Reform des Gesundheitswesens erreicht werden soll, die nicht nur dem Gemeinwohl dient, sondern auch die Frage beantwortet, um wen oder um was wir uns denn wirklich sorgen. Die folgenden Ausführungen bedenken daher zu allererst verschiedene bedeutsame moralische Momente. Daran schließt sich eine Auswahl geeigneter Maßnahmen an, die eine gute Ausgangslage für eine Gesundheitsreform in Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre über die Würde der menschlichen Person und der menschlichen Freiheit bilden kann.

Bedrohungen der Menschenwürde und Entmenschlichung

Obwohl man die Notwendigkeit zu systematischen Veränderungen in der Gesundheitsfinanzierung und die Entwicklung von Alternativen zu den gegenwärtigen Formen der begrenzten und gerechten Mittelverteilung in den Bereichen der Akutund Präventivversorgung als wichtige Faktoren im Zuge einer wirtschaftlichen Stabilisierung in den USA erkannt hat, wurde die Würde der menschlichen Person, die angesichts der Krankheitserfahrung nach Heilung und Hoffnung sucht, kaum bedacht. [...]


Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.

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