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Stichwort
Burkhard Conrad
Heilige Herrschaft – säkulare Hierarchien
Das Gütezeichen einer Herrschaft ist nicht deren Heiligkeit, sondern deren Legitimität. So könnte man Max Weber zusammenfassen, wollte man dem Denker denn ein wertendes Urteil abringen. Bei einem genauen Blick in die Schriften des Soziologen wird aber schnell deutlich, dass die „Heiligkeit“ bei ihm eine Kategorie ist, die in der Legitimität verschiedener Herrschaftsformen eine große Rolle spielt. Legi timität ist bei Weber im Gegensatz zur breiten Masse der heutigen politikwissenschaftlichen Forschung kein demokratietheoretischer bzw. normativer Begriff, sondern ein Ausdruck, der das faktische Vorkommen von Zustimmungspraktiken in verschiedenen politischen Herrschaftsformen idealtypisch beschreiben möchte. Die Heiligkeit von Herrschaft stellt in diesem Zusammenhang eine wichtige Konstante dar.

Heilige Herrschaft

Max Weber kennt grundsätzlich drei Arten der legitimen Herrschaft. Es handelt sich hierbei zum einen um die rationale Herrschaft, die „auf dem Glauben an die Legalität gesatzter Ordnungen“ beruht. Dieser Typ trifft am ehesten auf Herrschaftsformen innerhalb der westlichen Welt zu. Bei der zweiten Herrschaftsform handelt es sich um die traditionale Herrschaft, die aufgrund des „Alltagsglauben(s) an die Heiligkeit von jeher geltender Traditionen“ (ebd.) Geltung erlangt. Eine dritte Herrschaftsform ist die charismatische Herrschaft, die sich an „der außeralltäglichen Hingabe an die Heiligkeit oder die Heldenkraft oder die Vorbildlichkeit einer Person und der durch sie offenbarten oder geschaffenen Ordnungen“ (ebd.) orientiert. Auch für die letzten beiden Herrschaftstypen lassen sich heutige Beispiele finden, wobei jedoch folgendes zu beachten ist: Weber betont, dass die „scharfe Scheidung“, wie sie die von ihm präsentierte Dreiteilung suggeriert, „in der Realität oft nicht möglich“ sei. In der Wirklichkeit trifft man vielmehr auf ein wie auch immer geartetes Mischverhältnis der verschiedenen Herrschaftsformen (vgl. 123).

Dies ändert nichts an der Tatsache, dass Weber in seiner Herrschaftssoziologie der Heiligkeit einen hohen Stellenwert zukommen lässt. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine „Heiligkeit“, die sich aus transzendenten Sphären ableitet. Heilig ist vielmehr das tendenziell Unantastbare. Unantastbar kann aber auch eine althergebrachte Tradition sein. Eine charismatische Führungsperson kann ebenfalls in den Ruf von Unantastbarkeit kommen. Heiligkeit bzw. Unantastbarkeit erleichtern die Zustimmung zu einer Herrschaft, deshalb sind sie für deren Erhalt so wichtig. [...]


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