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Leseprobe 1
Angel F. Méndez Montoya
Fleisch in Bewegung
Die Theologie und die tanzenden Körper
Bevor ich Dominikaner wurde, war ich rund zehn Jahre lang Tänzer. Ich arbeitete, vor allem in Mexiko-Stadt und in den USA, im zeitgenössischen Tanz für professionelle Kompagnien. Als ich in die Ordensprovinz San Martín de Porres im Süden der USA eintrat, erlebte ich erfreut, dass viele meiner Mitbrüder meine künstlerische Begabung begrüßten und mich ermunterten, auch weiter zu tanzen. Als ich mein Philosophie- und Theologiestudium begann, brachte ich gleichzeitig das Tanzen (als Tänzer, Tanzlehrer und Choreograph) als Teil meiner akademischen Laufbahn und meiner theologischen Entwicklung ein.

Die Rede vom Körper

Dass die Rede vom Körper als integralem Bestandteil des Lebens im Allgemeinen und die Theoriebildung und Diskussion darüber im Besonderen von Bedeutung sind, ist vielleicht zuerst von der Phänomenologie deutlich gemacht worden. Da das Hauptziel der Phänomenologie darin besteht, „zu den Dingen selbst“ vorzustoßen, und da der Phänomenologie zufolge die gesamte Wirklichkeit horizontal (in der Horizontalität unserer je eigenen Wahrnehmungen und Blickwinkel) erfahren wird, wurde die Tatsache der Leiblichkeit zu einem wichtigen Element, das unsere Erfahrung unseres inneren und äußeren Selbst unterfängt. Ohne den Körper gibt es keine Erfahrung, und in einem körperlosen Geist kann kein Denkprozess stattfinden. Die Phänomenologen – besonders nach Jean-Paul Sartre und Maurice Merleau-Ponty – haben erklärt, wir hätten keinen Körper, vielmehr seien wir Körper. Der Körper sei konstitutiv für unser Sein: Wir seien in der Welt als Leibwesen.

Doch was heißt es genau, ein Körper zu sein? Sind wir aufgrund dieser Wirklichkeit des Körperseins alle ontologisch gleich? Bald nach der Phänomenologie nahmen auch die Soziologen den Körper ernst und vertraten die Ansicht, der Körper sei keine rein vorgesellschaftliche oder rein biologische Größe, sondern von der Gesellschaft konstruiert, geprägt, ja „erfunden“. Der Körper sei durch eine Reihe gesellschaftlicher Konstruktionen wie Geschlecht, Rasse, Klasse, Alter usw. „sozialisiert“. Unser körperliches Verhalten entspreche diesen mit den je besonderen lokalen Verhältnissen zusammenhängenden Konstruktionen, und daher habe der Körper keinen universalen oder essentialen Charakter. In gewisser Weise hat also die Soziologie die gängige vormoderne Annahme in Frage gestellt, der Körper sei ein einfacher natürlicher Lebensfaktor. Im Lauf der soziologischen Forschungen wurde die Trennung zwischen Natur und Kultur immer radikaler, und bald griffen ein kultureller Determinismus und ein sozialer Relativismus Platz. [...]


Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.

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